In einer Zeit, in der Märkte dynamischer und wettbewerbsintensiver werden, ist eine klare Unternehmensstrategie entscheidend. Dieser Beitrag zeigt die fünf zentralen Schritte eines erfolgreichen Strategieprozesses – praxisnah erklärt am Beispiel der fiktiven Alpentech GmbH, einem mittelständischen Industriebetrieb aus Österreich.


1. Analyse des Geschäftsmodells und der Ausgangslage

Erfolgsprofil definieren

Am Beginn jeder Strategieentwicklung steht die Frage: Wo stehen wir heute?

Die Alpentech GmbH – Hersteller von Präzisionskomponenten für den Maschinenbau – analysiert dazu interne und externe Faktoren:

Interne Stärken:

  • Hohe Fertigungstiefe
  • Exzellente Qualitätsreputation
  • Langjährige Kundenbeziehungen

Interne Schwächen:

  • Veraltete IT-Systeme
  • Hohe Abhängigkeit von drei Großkunden

Externe Chancen:

  • Wachsende Nachfrage nach Leichtbaukomponenten
  • Nearshoring-Trend in Europa

Externe Risiken:

  • Preisdruck aus Osteuropa
  • Steigende Energiepreise

Daraus entsteht das Erfolgsprofil: technologische Kompetenz, absolute Lieferzuverlässigkeit und flexibel skalierbare Fertigung.


2. Gesamtstrategie und Teilstrategien definieren

Auf Basis der Analyse entwickelt die Alpentech GmbH eine klare Unternehmensstrategie.

Gesamtstrategie

„Die Alpentech GmbH positioniert sich als Premiumlieferant innovativer Leichtbaukomponenten und erschließt neue europäische Wachstumsmärkte.“

Teilstrategien

  • Produktstrategie: Ausbau des Leichtbau-Portfolios
  • Marktstrategie: Eintritt in Norditalien
  • Operationsstrategie: Digitalisierung und Automatisierung der Fertigung
  • Finanzstrategie: Stabiler Cashflow, gezielte Technologieinvestitionen

Diese klaren Stoßrichtungen schaffen Orientierung für Mitarbeiter und Management.


3. Qualitative und quantitative Ziele festlegen

Eine wirksame Strategie braucht präzise Ziele – qualitativ und quantitativ.

Qualitative Ziele

  • Verbesserung der Innovationswahrnehmung
  • Aufbau digitaler Kompetenzen im Team
  • Diversifikation der Kundenstruktur

Quantitative Ziele

  • Umsatzwachstum: +20 % in 3 Jahren
  • 10 neue Leichtbaukomponenten bis 2027
  • OEE-Steigerung von 73 % auf 82 %
  • Reduktion des größten Kundenanteils auf unter 25 %

Diese Kennzahlen dienen als Steuerungsinstrument und Entscheidungsgrundlage.


4. Strategische Optionen entwickeln und auswählen

In einem strukturierten Prozess erarbeitet die Alpentech GmbH verschiedene Optionen:

Beispiele:

  1. Ausbau der Leichtbaufertigung
  2. Vertriebsbüro in Norditalien
  3. Joint Venture mit Zulieferer
  4. Einführung eines MES-Systems
  5. Entwicklung von Predictive-Maintenance-Services

Alle Optionen werden bewertet nach:

  • strategischem Fit
  • Machbarkeit
  • finanzieller Attraktivität
  • Risiko
  • Ressourcenverfügbarkeit

Die finale Auswahl:

  • Neue Leichtbau-Fertigungszelle
  • Markteintritt Norditalien
  • Digitalisierungsprogramm „Smart Factory 2027“

5. Aktionsplan – von der Strategie zur Umsetzung

Der Aktionsplan übersetzt die Strategie in konkrete Maßnahmen.

Beispielhafter Aktionsplan der Alpentech GmbH

MaßnahmeVerantwortlichZeitplanKPI
Einführung MES-SystemCOOQ1–Q4 2026OEE +5 %
Aufbau Vertrieb NorditalienHead of Salesab Q3 20253 Neukunden/Jahr
Investition in Leichtbau-ZelleCFO/CTOQ2 2025+20 % Kapazität

Ein klarer Aktionsplan erhöht die Umsetzungswahrscheinlichkeit und sorgt dafür, dass Fortschritte messbar bleiben.


Fazit: Ein klar strukturierter Strategieprozess schafft Orientierung

Die fünf Schritte – Analyse, Strategie, Ziele, Optionen, Aktionsplan – bilden das Fundament einer erfolgreichen Strategieentwicklung.
Das Beispiel der Alpentech GmbH zeigt, wie ein mittelständisches Industrieunternehmen diesen Prozess strukturiert durchlaufen kann, um Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit sicherzustellen.

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